Frage 52 – Was weiß ich – was übe ich? Wo ist die Lücke?

🎯 Kurzkontext:

Wir wissen so viel. Wir lesen Bücher. Wir hören Podcasts. Wir kennen die Theorie. Wir wissen: Grenzen setzen ist wichtig. Dankbarkeit hilft. Präsenz macht glücklich. Aber tun wir es? Üben wir es? Oder bleibt es Theorie? Musonius Rufus warnt: „Nicht Theorie macht besser, sondern das Üben des Guten.“ Das bedeutet:

Wissen ohne Üben ist nutzlos.

Die stoische Frage ist: „Was weiß ich – was übe ich? Wo ist die Lücke?“ – nicht um uns zu verurteilen, sondern um ehrlich zu sein: Wo ist die Lücke zwischen dem, was ich weiß, und dem, was ich lebe? Und wie schließe ich sie?


💬 Zitat:

„Nicht Theorie macht besser, sondern das Üben des Guten.“ — Musonius Rufus, Vorträge 5/6

🕒 10-Min-Übung („Was weiß ich – Was übe ich – Die Lücke“)

  1. Was weiß ich? (3 Min): Was weißt du über ein gutes Leben? (Was ist wichtig? Was macht glücklich? Was ist richtig? Benenne 3 Dinge: „Ich weiß: […]“)
  1. Was übe ich? (3 Min): Übst du es? Täglich? Wöchentlich? Oder nur in der Theorie? (Sei brutal ehrlich: „Ich übe: […] / Ich übe NICHT: […]“)
  1. Die Lücke (4 Min): Wo ist die größte Lücke? (Was weißt du – aber tust nicht? Und: Was ist EINE konkrete Übung, die du HEUTE anfängst? Formuliere: „Meine Lücke: […] / Ich übe ab HEUTE: […]“)

🧭 Mini-Beispiele:

Grenzen setzen (aber nicht tun) →

Was weiß ich?:

„Ich weiß: Grenzen setzen ist wichtig. Nein sagen ist gesund. Ich muss nicht für alle verfügbar sein.“

Was übe ich?:

„Ich übe: NICHTS. Ich sage immer Ja. Ich bin immer verfügbar. Ich setze keine Grenzen. Ich weiß es – aber ich TUE es nicht.“

Die Lücke:

„Meine Lücke: Ich kenne die Theorie – aber ich praktiziere sie nicht. Ich lese über Grenzen – aber setze keine. Ab HEUTE: Ich übe NEIN sagen. EINE Situation pro Tag. Nicht perfekt – aber geübt.“

Musonius Rufus: Nicht Theorie macht besser (ich weiß, dass Grenzen wichtig sind) – sondern Üben (ich sage NEIN). Ab heute: Üben.


Dankbarkeit (wissen aber nicht üben) →

Was weiß ich?:

„Ich weiß: Dankbarkeit macht glücklich. Wer dankbar ist, ist zufriedener. Es hilft gegen Vergleichen.“

Was übe ich?:

„Ich übe: NICHTS. Ich lese über Dankbarkeit. Ich finde die Idee gut. Aber ich schreibe keine Dankbarkeitsliste. Ich nehme mir keine Zeit dafür. Ich weiß es – aber ich TUE es nicht.“

Die Lücke:

„Meine Lücke: Ich kenne die Theorie – aber ich praktiziere sie nicht. Ab HEUTE: Jeden Abend, bevor ich schlafe, schreibe ich 3 Dinge auf, für die ich dankbar bin. 3 Minuten. Nicht perfekt – aber geübt.“

Musonius Rufus: Nicht Theorie macht besser (ich weiß, dass Dankbarkeit hilft) – sondern Üben (ich schreibe täglich). Ab heute: Üben.


Präsenz (wissen aber abgelenkt sein) →

Was weiß ich?:

„Ich weiß: Präsenz ist wichtig. Wirklich da sein macht glücklich. Multitasking macht unglücklich. Handy lenkt ab.“

Was übe ich?:

„Ich übe: NICHTS. Ich bin immer abgelenkt. Handy am Tisch. E-Mails beim Gespräch. Ich bin nie wirklich da. Ich weiß es – aber ich TUE es nicht.“

Die Lücke:

„Meine Lücke: Ich kenne die Theorie – aber ich praktiziere sie nicht. Ab HEUTE: Beim Abendessen – Handy weg. 20 Minuten. Nur da sein. Mit meinem Partner, meinem Kind, mir selbst. Nicht perfekt – aber geübt.“

Musonius Rufus: Nicht Theorie macht besser (ich weiß, dass Präsenz wichtig ist) – sondern Üben (ich bin präsent). Ab heute: Üben.


💡 Stoische Reflexion:

Musonius Rufus sagt:

„Nicht Theorie macht besser, sondern das Üben des Guten.“

Das ist radikal.

Weil wir Wissen anbeten.

Wir denken:

„Wenn ich es weiß – reicht das.“

„Wenn ich das Buch gelesen habe – bin ich besser.“

„Wenn ich die Theorie kenne – bin ich weise.“

Aber Musonius sagt:

NEIN.

Wissen ohne Üben ist nutzlos.

Du kannst 100 Bücher über Grenzen setzen lesen – wenn du kein NEIN sagst, bist du nicht besser.

Du kannst 1000 Podcasts über Dankbarkeit hören – wenn du nicht dankbar BIST, bist du nicht glücklicher.

Du kannst die ganze stoische Philosophie kennen – wenn du sie nicht LEBST, bist du nicht stoisch.


Das Problem:

Wir verwechseln Wissen mit Können.

Wir denken:

„Ich habe das Buch gelesen – ich kann es jetzt.“

Aber:

Lesen ≠ Können.

Wissen ≠ Tun.

Theorie ≠ Praxis.


Ein Beispiel:

Du liest ein Buch über Schwimmen.

Du kennst alle Techniken.

Du weißt, wie Kraul geht.

Du weißt, wie man atmet.

Aber:

Kannst du schwimmen?

NEIN.

Nicht bis du ins Wasser gehst.

Nicht bis du es ÜBST.


Genauso mit Stoizismus:

Du liest über Grenzen setzen.

Du kennst die Theorie.

Du weißt, dass es wichtig ist.

Aber:

Kannst du Grenzen setzen?

NEIN.

Nicht bis du NEIN sagst.

Nicht bis du es ÜBST.


Musonius Rufus:

Nicht Theorie macht besser.

Sondern Üben.

Üben.

Üben.


Epiktet (sein Schüler!) sagt das Gleiche:

„Philosophie ist nicht, was du sagst – sondern was du tust.“

Nicht:

„Ich kenne die stoische Philosophie.“

Sondern:

„Ich LEBE die stoische Philosophie.“


💙 Wichtig:

Du WEISST, was gut ist – aber du TUST es nicht.

Du liest über Grenzen setzen – aber setzt keine.

Du kennst die Theorie – aber übst sie nicht.

Du weißt, was richtig ist – aber lebst es nicht.

Das ist die Lücke.

Zwischen Wissen und Tun.

Zwischen Theorie und Praxis.

Zwischen Lesen und Leben.


Musonius Rufus:

Diese Lücke schließt sich nicht durch mehr Lesen.

Sie schließt sich durch ÜBEN.


Die stoische Praxis:

Schritt 1: Ehrlichkeit

„Was weiß ich – was übe ich?“

Sei brutal ehrlich:

Ich weiß, Grenzen sind wichtig. → Setze ich sie? NEIN.

Ich weiß, Dankbarkeit hilft. → Bin ich dankbar? NEIN.

Ich weiß, Präsenz ist wichtig. → Bin ich präsent? NEIN.

Das ist die Lücke.


Schritt 2: Üben

Nicht mehr Lesen.

Nicht mehr Theorie.

Sondern:

EINE Übung. HEUTE. KONKRET.

Nicht perfekt.

Nicht für immer.

Aber: ANFANGEN.


Beispiele für EINE Übung:

Grenzen setzen: 1x NEIN sagen heute
Dankbarkeit: 3 Dinge aufschreiben heute Abend
Präsenz: Handy weg beim Abendessen
Geduld: Einmal tief atmen, statt reagieren
Mut: Ein unangenehmes Gespräch führen

Nicht alles auf einmal.

EINE Sache. HEUTE.


Schritt 3: Wiederholen

Musonius Rufus:

„Das Üben des Guten.“

Nicht:

„Das einmalige Tun des Guten.“

Sondern:

Üben. Täglich. Wiederholen.

Heute: 1x NEIN.
Morgen: 1x NEIN.
Übermorgen: 1x NEIN.

Nach 30 Tagen:

Du kannst Grenzen setzen.

Nicht weil du gelesen hast.

Sondern weil du GEÜBT hast.


Seneca ergänzt:

„Was du täglich übst, wird Teil von dir.“

Nicht:

„Was du täglich liest.“

Sondern:

„Was du täglich ÜBST.“


Marcus Aurelius:

„Du wirst morgen sein, was du heute tust.“

Nicht:

„Was du heute weißt.“

Sondern:

„Was du heute TUST.“


Musonius Rufus:

Nicht Theorie macht besser.

Sondern das Üben des Guten.

Also:

Was weißt du?

Was übst du?

Wo ist die Lücke?

Und:

Was ist die EINE Übung, die du HEUTE anfängst?

Nicht morgen.

HEUTE.


© Mara & Elias – Stoische 66



🌟 Auf der Suche nach innerem Frieden & einem Leben in Einklang?

Wir auch. Und wir teilen jeden Schritt:
Heilung, Bewusstsein, Stoizismus, Energiearbeit, Portugal-Vision.

🌟 Die Stoische 66 erscheint 2026 als Buch! Alle 66 Fragen + vertiefende Reflexionen + Praxis-Guide

📝 Blog abonnieren
📹 YouTube folgen
💚 Energy Soul Wellness | Brain Reset Journal

„Was du täglich übst, wird Teil von dir.“ — Seneca


Posted in ,

Hinterlasse einen Kommentar