Frage 44 – Welche Verpflichtung darf ich ehrlich neu verhandeln?

🎯 Kurzkontext:

Wir sind voller Verpflichtungen. Arbeit. Familie. Freunde. Ehrenämter. Hobbys. Projekte. Versprechen, die wir gegeben haben – oft vor Jahren. Und irgendwann merken wir

Ich kann nicht mehr alles halten.

Aber wir versuchen es trotzdem. Bis zur Erschöpfung.

Seneca warnt: „Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt.“ Das bedeutet

Jedes Ja zu anderen ist ein Nein zu dir – wenn du nicht aufpasst.

Die stoische Frage ist: „Welche Verpflichtung darf ich ehrlich neu verhandeln?“ – nicht um verantwortungslos zu sein, sondern um ehrlich zu sein: Was kann ich wirklich tragen?


💬 Zitat:

„Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt.“ — Seneca (sinngemäß)

🕒 10-Min-Übung („Liste – Belastung – Neu verhandeln“)

  1. Liste (3 Min): Welche Verpflichtungen hast du gerade? (Beruf? Familie? Freunde? Ehrenamt? Projekte? Schreib alles auf – auch die kleinen Dinge.)
  1. Belastung (3 Min): Welche davon belasten dich mehr, als sie dir geben? (Sei ehrlich: Wo fühlst du dich verpflichtet – aber nicht erfüllt? Wo sagst du Ja – aber meinst Nein? Markiere sie.)
  1. Neu verhandeln (4 Min): Welche EINE Verpflichtung darfst du ehrlich neu verhandeln? (Nicht sofort aufgeben – aber: Kann ich weniger Zeit geben? Kann ich Pause machen? Kann ich ehrlich sagen: „Das schaffe ich gerade nicht“? Formuliere: „Ich darf ehrlich neu verhandeln: […]“)

🧭 Mini-Beispiele:

Ehrenamt übernimmt zu viel →

Liste:

Arbeit, Familie, Freunde, Ehrenamt (Vorstand), Sport, Haushalt.

Belastung:

„Das Ehrenamt belastet mich. Ich habe Ja gesagt – vor 3 Jahren. Damals hatte ich Zeit. Jetzt nicht mehr. Aber ich fühle mich verpflichtet. ‚Ich kann sie doch nicht im Stich lassen.‘ Aber: Ich bin erschöpft.“

Neu verhandeln:

„Ich darf ehrlich neu verhandeln: Mein Ehrenamt. Ich kann sagen: ‚Ich brauche eine Pause. Ich kann dieses Jahr nicht mehr Vorstand sein.‘ Das ist nicht Verrat. Das ist Ehrlichkeit. Seneca: Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt. Ich sage jetzt Ja zu mir.“


Wochenend-Verpflichtungen mit Freunden →

Liste:

Arbeit, Familie, jedes Wochenende Treffen mit verschiedenen Freunden, Sport.

Belastung:

„Ich habe nie ein freies Wochenende. Ich sage immer Ja – weil ich niemanden enttäuschen will. Aber ich bin erschöpft. Ich brauche Zeit für mich.“

Neu verhandeln:

„Ich darf ehrlich neu verhandeln: Meine Wochenend-Verfügbarkeit. Ich kann sagen: ‚Ich brauche mal ein Wochenende für mich. Können wir nächste Woche?‘ Das ist nicht egoistisch. Das ist Selbstfürsorge. Seneca: Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt. Ich sage Ja zu Ruhe.“


Projekt bei der Arbeit →

Liste:

Hauptjob, Nebenprojekt (freiwillig übernommen), Familie, Haushalt.

Belastung:

„Das Nebenprojekt war eine gute Idee – vor 6 Monaten. Jetzt ist es eine Last. Aber ich habe Ja gesagt. Ich fühle mich verpflichtet durchzuziehen.“

Neu verhandeln:

„Ich darf ehrlich neu verhandeln: Mein Nebenprojekt. Ich kann zu meinem Chef sagen: ‚Das Projekt läuft – aber ich schaffe es nicht alleine. Können wir Unterstützung holen? Oder: Können wir die Deadline verschieben?‘ Das ist nicht Schwäche. Das ist professionelle Ehrlichkeit. Seneca: Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt. Ich sage Ja zu realistischen Erwartungen.“


💡 Stoische Reflexion:

Seneca sagt

„Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt.“

Das ist brutal ehrlich.

Weil es stimmt.

Jedes Ja zu anderen ist ein Nein zu dir – wenn du nicht aufpasst.

Ja zum Ehrenamt = Nein zu deiner Ruhe.
Ja zum Projekt = Nein zu deiner Familie.
Ja zum Treffen = Nein zu deiner Energie.

Das bedeutet nicht, dass du egoistisch sein sollst.

Das bedeutet

Du hast begrenzte Ressourcen.

Zeit. Energie. Kapazität.

Du kannst nicht alles halten.

Und wenn du versuchst, alles zu halten – brichst du.

Die stoische Lösung:

Ehrlich sein.

Nicht: „Ich muss durchhalten.“

Sondern:

„Ich darf neu verhandeln.“

Verpflichtungen sind nicht in Stein gemeißelt.

Menschen ändern sich. Umstände ändern sich.

Was vor 3 Jahren richtig war, kann heute falsch sein.

Und das ist okay.


💙 Wichtig:

Das bedeutet nicht, dass du bei der ersten Schwierigkeit aufgibst.

Das bedeutet nicht, dass du nie Verantwortung übernimmst.

Aber:

Es bedeutet, dass du ehrlich prüfst:

„Ist diese Verpflichtung noch richtig für mich?“

„Kann ich sie noch tragen?“

„Oder trage ich sie nur noch aus Schuld, Angst oder Pflichtgefühl?“

Die stoische Unterscheidung:

Echte Pflichten: Familie, Arbeit (solange du dort bist), Versprechen, die du halten kannst.

Freiwillige Verpflichtungen: Ehrenamt, Projekte, soziale Treffen, Hobbys.

Freiwillige Verpflichtungen darfst du neu verhandeln.

Nicht leichtfertig. Aber ehrlich.

Seneca:

Wer zu allem Ja sagt, hat zu sich selbst Nein gesagt.

Sag Ja zu dir.


© Mara & Elias – Stoische 66



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