Frage 37 – Was halte ich fest, das sich längst verändert hat?

🎯 Kurzkontext:

„Alles fließt, nichts bleibt.“ Heraklit lehrte: Du steigst nie zweimal in denselben Fluss – weil der Fluss sich verändert hat.

Und du auch.

Aber wir halten fest. An Menschen, die sich verändert haben. An Jobs, die nicht mehr passen. An Versionen von uns selbst, die längst vorbei sind. Wir kämpfen gegen Veränderung – statt mit ihr zu fließen.

Die stoische Frage ist: „Was halte ich fest, das sich längst verändert hat?“ – nicht um aufzugeben, sondern um loszulassen, was nicht mehr ist.


💬 Zitat:

„Alles fließt, nichts bleibt.“ — Heraklit

🕒 10-Min-Übung („Was war – Was ist – Was halte ich fest“)

  1. Was war (3 Min): Was war früher anders – und ist jetzt nicht mehr so? (Eine Beziehung? Ein Job? Deine Gesundheit? Deine Rolle? Deine Träume? Benenne konkret: „Früher war: […]“)
  2. Was ist (3 Min): Wie ist es jetzt – wirklich? (Nicht wie du willst, dass es ist – sondern wie es IST. Sei ehrlich: „Jetzt ist: […]“)
  3. Was halte ich fest? (4 Min): Wo halte ich an der alten Version fest – statt die neue zu akzeptieren? (Formuliere: „Ich halte fest an: […] – aber die Realität ist: […]“)

🧭 Mini-Beispiele:

Freundschaft hat sich verändert →

Was war:

Früher waren wir beste Freunde. Wir haben uns jeden Tag geschrieben. Wir haben alles geteilt.

Was ist:

Jetzt schreiben wir uns alle paar Monate. Die Gespräche sind oberflächlich. Wir haben uns auseinandergelebt.

Was halte ich fest?:

„Ich halte fest an: Der Vorstellung, dass wir immer beste Freunde bleiben. Ich bin traurig, weil es nicht mehr so ist wie früher. Aber die Realität ist: Menschen verändern sich. Wege trennen sich. Das ist okay. Ich kann dankbar sein für das, was war – ohne zu erwarten, dass es bleibt.“

Heraklit: Alles fließt. Die Freundschaft hat sich verändert. Ich kann loslassen – ohne die Erinnerung zu verlieren.


Job passt nicht mehr →

Was war:

Früher habe ich meinen Job geliebt. Ich war motiviert. Ich bin gerne hingegangen.

Was ist:

Jetzt langweilt er mich. Ich fühle mich leer. Ich bin nur noch da, weil ich Sicherheit will.

Was halte ich fest?:

„Ich halte fest an: Der Vorstellung, dass dieser Job mich erfüllt. Ich sage mir: ‚Es wird wieder besser.‘ Aber die Realität ist: Ich bin gewachsen. Der Job nicht. Ich halte fest aus Angst – nicht aus Liebe.“

Heraklit: Alles fließt. Ich habe mich verändert. Der Job nicht. Es ist Zeit, weiterzugehen.


Alte Version von mir selbst →

Was war:

Früher war ich spontan, abenteuerlustig, unbeschwert.

Was ist:

Jetzt bin ich vorsichtig, geplant, verantwortungsbewusst. Ich habe andere Prioritäten.

Was halte ich fest?:

„Ich halte fest an: Der Vorstellung, dass ich ’so sein sollte‘ wie früher. Ich verurteile mich, weil ich mich verändert habe. Aber die Realität ist: Ich bin älter. Ich habe andere Werte. Das ist keine Niederlage – das ist Wachstum.“

Heraklit: Alles fließt – auch ich. Ich muss nicht bleiben, wer ich war. Ich darf werden, wer ich bin.


💡 Stoische Reflexion:

Heraklit sagt:

„Alles fließt, nichts bleibt.“

Das ist keine Traurigkeit.

Das ist Wahrheit.

Nichts bleibt, wie es ist.

Nicht Menschen. Nicht Beziehungen. Nicht Jobs. Nicht Körper. Nicht Gedanken.

Alles verändert sich – immer.

Und wir haben zwei Optionen:

OPTION 1: Festhalten.
Kämpfen gegen Veränderung. Trauern um das, was war. Sich ärgern, dass es nicht mehr so ist.

OPTION 2: Fließen.
Akzeptieren, was ist. Loslassen, was war. Sich öffnen für das, was kommt.

Die Stoiker wählen Option 2.

Nicht weil sie gefühllos sind.

Sondern weil sie weise sind.

Sie wissen:

Festhalten schafft Leiden.

Fließen schafft Frieden.


💙 Wichtig:

Loslassen bedeutet nicht, dass du nicht trauern darfst.

Du darfst trauern um das, was war.

Du darfst vermissen, was nicht mehr ist.

Aber:

Trauere – und dann lass los.

Halte die Erinnerung – nicht die Illusion.

Danke für das, was war – erwarte nicht, dass es bleibt.

Heraklit:

Alles fließt.

Auch du.


© Mara & Elias – Stoische 66



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