Frage 30 – Wie gehe ich würdevoll mit fremder Unhöflichkeit um?

🎯 Kurzkontext:

Jemand ist unhöflich zu dir. Schnippisch, abweisend, respektlos.

Dein erster Impuls:

Zurückschlagen.

Verteidigen.

Erklären.

Aber Epiktet lehrt: „Zeige deine Philosophie – erkläre sie nicht nur.“

Das bedeutet: Du musst nicht diskutieren. Du musst nicht belehren. Du musst nicht zurück schnappen. Du zeigst, wer du bist – durch deine Reaktion. Oder besser: durch deine Nicht-Reaktion.

Würde ist keine Verteidigung.

Würde ist eine Haltung.

Die stoische Frage ist: „Wie reagiere ich auf Unhöflichkeit – so, dass ich mir selbst treu bleibe?“ – nicht: „Wie gewinne ich diesen Konflikt?“


💬 Zitat

„Zeige deine Philosophie – erkläre sie nicht nur.“ — Epiktet, Diatriben, 3.23

🕒 10-Min-Übung („Unhöflichkeit – Impuls – Würdevolle Antwort“)

  1. Unhöflichkeit (3 Min): Wann war jemand kürzlich unhöflich zu mir? (Kassiererin war schroff? Kollege war schnippisch? Fremder war respektlos? Benenne konkret: Was wurde gesagt oder getan?)
  2. Impuls (3 Min): Was wollte ich antworten? (Zurückschnappen? Verteidigen? Erklären? Rechtfertigen? Sei ehrlich: Was war mein erster Impuls?)
  3. Würdevolle Antwort (4 Min): Wie hätte ich reagiert – würdevoll? (Nicht: „Ich lasse mir alles gefallen“ – sondern: „Ich bleibe bei mir, ohne mich zu verlieren.“ Formuliere: „Wenn jemand unhöflich ist, dann [würdevolle Reaktion].“)

🧭 Mini-Beispiele:

Kassiererin ist schroff →

Unhöflichkeit:

Kassiererin ist genervt, schnippisch, unhöflich. Wirft mir fast das Wechselgeld hin.

Impuls:

„Was ist denn dein Problem?!“ oder „So geht man nicht mit Kunden um!“ – ich will zurückschnappen, sie „zurechtweisen“.

Würdevolle Antwort:

„Wenn jemand unhöflich ist, atme ich einmal tief durch. Ich sage ruhig ‚Danke‘ und gehe. Ich weiß nicht, was bei ihr heute vorgefallen ist. Ich lasse mich nicht runterziehen – aber ich muss auch nicht kämpfen.“

Ich zeige Größe durch Ruhe. Ich erkläre meine Philosophie nicht – ich lebe sie.


Kollege macht abfällige Bemerkung

Unhöflichkeit:

Kollege macht vor anderen eine abfällige Bemerkung über meine Arbeit. „Na, das hat ja wieder nicht geklappt, oder?“

Impuls:

Mich rechtfertigen. Kontern. „Bei dir klappt auch nicht alles!“ – ich will mich verteidigen.

Würdevolle Antwort:

„Wenn jemand mich vor anderen herabsetzt, bleibe ich ruhig. Ich sage: ‚Danke für dein Feedback. Wenn du konkrete Verbesserungsvorschläge hast, können wir gerne unter vier Augen sprechen.‘ Dann gehe ich weiter.“

Ich zeige Professionalität. Ich lasse mich nicht provozieren – aber ich setze eine klare Grenze.


Fremder pöbelt im Bus →

Unhöflichkeit:

Fremder im Bus pöbelt mich an, weil ich „zu langsam“ eingestiegen bin. „Beeil dich mal, Alter!“

Impuls:

Zurückpöbeln. „Halt die Klappe!“ – ich will ihm zeigen, dass er so nicht mit mir reden kann.

Würdevolle Antwort:

„Wenn jemand mich anpöbelt, schaue ich ihn kurz an – ruhig, nicht provokant. Dann gehe ich weiter. Ich steige nicht in seinen Ärger ein. Ich zeige durch mein Verhalten: Ich bin nicht dein Gegner. Und ich lasse mich nicht runterziehen.“

Ich zeige innere Stärke. Ich muss nicht gewinnen – ich muss nur bei mir bleiben.


💡 Stoische Reflexion:

Unhöflichkeit ist ein Test.

Nicht für die andere Person –

für dich.

„Wer bist du, wenn jemand unhöflich ist?“

Bist du jemand, der zurückschlägt?
Bist du jemand, der sich rechtfertigt?
Bist du jemand, der sich klein macht?

Oder bist du jemand, der ruhig bleibt?

Epiktet sagt:

„Zeige deine Philosophie – erkläre sie nicht nur.“

Das bedeutet:

Du musst nicht sagen: „Ich bin stoisch! Ich lasse mich nicht provozieren!“

Du zeigst es – durch deine Reaktion.

Würde ist keine Verteidigung.

Würde ist eine Haltung.

Du verteidigst dich nicht gegen Unhöflichkeit – du bleibst einfach bei dir.

Das ist keine Schwäche. Das ist innere Stärke.


💙 Wichtig:

Das bedeutet nicht, dass du dir alles gefallen lässt.

Grenzen setzen ist okay.

„So möchte ich nicht behandelt werden.“ – das ist eine würdevolle Grenze.

Aber: Du setzt sie ruhig. Nicht aus Verletzung. Nicht aus Rache.

Du setzt sie, weil du weißt, wer du bist.


© Mara & Elias – Stoische 66



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