🎯 Kurzkontext:
Erwartungen sind unsichtbare Fesseln. Wir erwarten, dass Menschen pünktlich sind. Dass sie uns verstehen. Dass sie uns dankbar sind. Dass das Leben fair ist. Dass unsere Pläne aufgehen. Und jedes Mal, wenn die Realität anders ist, leiden wir.
Nicht weil die Realität falsch ist – sondern weil unsere Erwartung enttäuscht wurde.
Epiktet lehrt: „Erwarte nicht, dass die Dinge so geschehen, wie du willst; wünsche, sie mögen geschehen, wie sie geschehen.“
Das ist nicht Resignation.
Das ist Frieden.
Die stoische Frage ist: „Welche Erwartung halte ich fest – die mir Frieden raubt?“ – und dann: „Was passiert, wenn ich sie loslasse?“
💬 Zitat:
„Erwarte nicht, dass die Dinge so geschehen, wie du willst; wünsche, sie mögen geschehen, wie sie geschehen.“ — Epiktet, Enchiridion, 8
🕒 10-Min-Übung („Erwartung – Realität – Loslassen“)
- Erwartung (3 Min): Welche Erwartung habe ich – an Menschen, an Situationen, an das Leben? (z.B. „Menschen sollten pünktlich sein.“ „Meine Arbeit sollte anerkannt werden.“ „Das Leben sollte fair sein.“ Benenne konkret: Was erwarte ich?)
- Realität (3 Min): Wie ist die Realität – wirklich? (Nicht wie sie sein sollte – wie sie ist. z.B. „Menschen kommen manchmal zu spät.“ „Arbeit wird nicht immer anerkannt.“ „Das Leben ist nicht fair.“ Sei ehrlich.)
- Loslassen (4 Min): Was passiert, wenn ich die Erwartung loslasse? (Nicht: „Ich gebe auf“ – sondern: „Ich akzeptiere, was ist.“ Formuliere: „Wenn ich loslasse, dass [Erwartung], dann kann ich [Frieden/Handlung].“)
🧭 Mini-Beispiele:
Menschen sollten pünktlich sein →
Erwartung:
Menschen sollten pünktlich sein. Wenn jemand zu spät kommt, ist das respektlos.
Realität:
Menschen kommen manchmal zu spät. Aus verschiedenen Gründen: Verkehr, Vergesslichkeit, andere Prioritäten, andere Zeitkultur.
Loslassen:
„Wenn ich loslasse, dass alle pünktlich sein müssen, dann kann ich entspannter warten. Ich plane 15 Minuten Puffer ein. Ich nutze Wartezeit für mich (lesen, Musik, spazieren). Ich ärgere mich nicht mehr – weil ich nichts mehr erwarte, das ich nicht kontrolliere.“ → Ich gewinne Frieden. Ich verliere nur Ärger.
Meine Arbeit sollte anerkannt werden →
Erwartung:
Wenn ich gute Arbeit leiste, sollte das gesehen und gewürdigt werden.
Realität:
Gute Arbeit wird nicht immer gesehen. Chefs sind beschäftigt, abgelenkt, oder nehmen es als selbstverständlich. Manche Menschen loben nicht.
Loslassen:
„Wenn ich loslasse, dass meine Arbeit anerkannt werden muss, dann kann ich für mich selbst arbeiten. Ich weiß, dass ich gute Arbeit leiste – das reicht.
Wenn ich Anerkennung brauche, spreche ich es aktiv an. Aber ich erwarte es nicht mehr.“ → Ich gewinne innere Ruhe. Ich verliere nur Frustration.
Das Leben sollte fair sein →
Erwartung:
Wenn ich mich bemühe, sollte es belohnt werden. Wenn ich gut bin, sollte mir Gutes widerfahren. Das Leben sollte gerecht sein.
Realität:
Das Leben ist nicht fair. Gute Menschen leiden. Schlechte Menschen haben Erfolg. Bemühung garantiert nichts.
Loslassen:
„Wenn ich loslasse, dass das Leben fair sein muss, dann kann ich aufhören zu hadern. Ich kann tun, was richtig ist – nicht weil ich Belohnung erwarte, sondern weil es richtig ist. Ich kann akzeptieren, was kommt – nicht weil ich es will, sondern weil es ist.“ → Ich gewinne Frieden mit der Realität. Ich verliere nur die Illusion von Kontrolle.
💡 Stoische Reflexion:
Erwartungen sind die Quelle von fast allem Leiden.
„Es sollte anders sein.“
„Die Menschen sollten anders sein.“
„Ich sollte anders sein.“
Aber sollte ist eine Fantasie.
IST ist die Realität.
Epiktet sagt nicht: „Gib auf, was du willst.“
Er sagt: „Wünsche, dass die Dinge geschehen, wie sie geschehen.“
Das bedeutet nicht, dass du nichts mehr willst.
Das bedeutet: Du kämpfst nicht mehr gegen die Realität.
Du akzeptierst, was ist – und dann handelst du von dort aus.
Nicht von der Fantasie, wie es sein sollte.
Sondern von der Realität, wie es ist.
Das ist Frieden.
© Mara & Elias – Stoische 66
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