🎯 Kurzkontext:
Versuchungen sind überall: die Schokolade im Schrank, das dritte Glas Wein, die „nur noch eine Folge“ Netflix-Session, das impulsive Online-Shopping, die Snooze-Taste am Morgen.
Versuchungen sind nicht das Problem – sondern wie wir damit umgehen.
Selbstbeherrschung (enkrateia) ist eine stoische Tugend, die zur Mäßigung gehört. Die Frage ist nicht: „Wie vermeide ich Versuchung?“ – sondern: „Wie erleichtere ich mir, ihr zu widerstehen?“
Wer sich selbst beherrscht, braucht keine äußere Kontrolle. Das ist wahre Freiheit.
💬 Zitat:
„Wer sich selbst beherrscht, ist mächtiger als der, der Städte erobert.“ — Stoisch, sinngemäß
🕒 10-Min-Übung („Versuchung – Trigger – Strategie“)
- Versuchung (3 Min): Was versucht dich heute? (Essen? Alkohol? Social Media? Netflix? Prokrastination? Shopping? Snooze-Taste?) Benenne es konkret.
- Trigger (3 Min): Was löst die Versuchung aus? (Langeweile? Stress? Müdigkeit? Einsamkeit? Gewohnheit? Frust?) Wann/wo passiert es meistens?
- Strategie (4 Min): Wie erleichterst du dir das Widerstehen? Wichtig: Nicht „Ich widerstehe einfach!“ – sondern konkrete Strategien! Formuliere als Wenn-Dann-Plan: „Wenn [Trigger], dann [alternative Handlung].“ Mach es dir leicht, nicht schwer!
🧭 Mini-Beispiele:
Zu viel Süßes essen →
Versuchung:
Schokolade nach dem Abendessen.
Trigger:
Stress nach der Arbeit + Gewohnheit („Belohnung“).
Strategie:
„Wenn ich nach dem Abendessen Lust auf Süßes habe, trinke ich erstmal einen Tee und warte 10 Minuten. Wenn ich dann immer noch will, esse ich eine kleine Portion.“ + Erleichterung: Keine Schokolade im Haus haben. Obst griffbereit hinstellen.
Social Media Endlos-Scrollen →
Versuchung:
Instagram/TikTok am Abend „nur kurz“ checken → 2 Stunden weg.
Trigger:
Langeweile, Müdigkeit, Vermeidung (eigentlich müsste ich was anderes tun).
Strategie:
„Wenn ich abends an’s Handy will, stelle ich einen Timer auf 15 Minuten. Danach lege ich es in einen anderen Raum.“ + Erleichterung: Schaffe dir ein Abendritual: Lege dein Handy jeden Abend außerhalb deines Schlafzimmers an einen festen Platz und nimm dir stattdessen 5 Minuten für Journaling – eine Seite reicht, spüre die Veränderung.
Prokrastination (Aufschieben) →
Versuchung:
Wichtige Aufgabe aufschieben, stattdessen unwichtige Dinge tun.
Trigger:
Überforderung („Das ist zu viel“), Perfektionismus („Wenn ich’s nicht perfekt kann, lass ich’s“).
Strategie:
„Wenn ich eine Aufgabe aufschiebe, mache ich nur die ersten 5 Minuten. Dann darf ich aufhören (aber meist mache ich weiter).“ + Erleichterung: Aufgabe in Mini-Schritte zerlegen. „5-Minuten-Regel“ anwenden. Gesunde Belohnung nach Erledigung: z.B. 10 Minuten spazieren gehen, eine Tasse Lieblingstee in Ruhe trinken, oder ein Kapitel im Lieblingsbuch lesen.
© Mara & Elias – Stoische 66

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