🎯 Kurzkontext:
Gerechtigkeit (dikaiosynē) ist die vierte stoische Kardinaltugend. Sie bedeutet nicht nur „nicht schaden“ – sondern aktiv fair handeln und Wiedergutmachung leisten, wo wir Unrecht getan haben.
Wo warst du unfair? Wem schuldest du eine Entschuldigung? Ein Versprechen? Eine Rückzahlung? Gerechtsein heißt: den Mut haben, es jetzt wieder gutzumachen.
💬 Zitat:
„Wo du Unrecht getan hast, mache es wieder gut. Wo du schweigen solltest, sprich. Das ist der Weg des gerechten Menschen.“ — Stoisch, sinngemäß
🕒 10-Min-Übung („Unrecht – Schuld – Wiedergutmachung“)
- Unrecht (3 Min): Wo habe ich in letzter Zeit Unrecht getan? (Unfair kritisiert, Versprechen gebrochen, jemanden ignoriert, Schulden nicht zurückgezahlt…)
- Schuld (3 Min): Wem schulde ich konkret etwas? (Eine Entschuldigung? Zeit? Geld? Anerkennung? Ehrlichkeit?)
- Wiedergutmachung (4 Min): Was ist der kleinste gerechte Schritt, den ich heute oder diese Woche tun kann? Formuliere konkret: „Ich werde [Person] [was] [wann] [wie] geben/sagen.“
🧭 Mini-Beispiele:
Versprechen gebrochen →
Unrecht:
Ich habe einem Freund zugesagt, beim Umzug zu helfen – aber abgesagt, weil mir was Besseres dazwischenkam.
Schuld:
Ehrliche Entschuldigung + neue Zusage.
Wiedergutmachung:
„Ich schreibe ihm heute Abend: ‚Es tut mir leid, dass ich abgesagt habe. Kann ich stattdessen nächste Woche beim Auspacken helfen?’“
Unfaire Kritik geäußert →
Unrecht:
Ich habe jemanden vor anderen kritisiert – unfair oder überzogen.
Schuld:
Die Person hat eine Richtigstellung verdient.
Wiedergutmachung:
„Ich spreche ihn morgen unter vier Augen an: ‚Ich habe neulich etwas Unfaires über dich gesagt. Das war nicht okay. Es tut mir leid.’“ – Wenn vor anderen kritisiert: vor anderen entschuldigen.
Schulden nicht zurückgezahlt →
Unrecht:
Ich habe mir vor Monaten Geld geliehen – und es „vergessen“ zurückzuzahlen.
Schuld:
Die Person wartet, traut sich aber vielleicht nicht zu fragen.
Wiedergutmachung:
„Ich überweise heute 50€ und schreibe: ‚Hey, ich schulde dir noch das Geld vom letzten Mal – hier, bitte sehr. Danke fürs Warten!’“
© Mara & Elias – Stoische 66

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